Zypern galt lange Zeit als wahres Steuerparadies. Attraktive Körperschaftssteuersätze, geringe Einkommenssteuerlasten und ein besonders beliebter „Non-Dom-Status“ machten die Insel im Mittelmeer zum Magneten für Unternehmer, Auswanderer und internationale Investoren. Doch mit dem Inkrafttreten der umfassenden Steuerreform ab dem 1. Januar 2026 stellt sich die Frage: Bleibt Zypern steuerlich noch so attraktiv wie bisher?
In diesem Beitrag erkläre ich Dir alle geplanten Änderungen – fachlich korrekt, aber einfach erklärt. Egal, ob Du gerade erst mit dem Gedanken spielst auszuwandern oder bereits auf Zypern lebst: Hier erfährst Du, was sich wirklich ändert.
Der Körperschaftsteuersatz wird von derzeit 12,5 % auf 15 % angehoben. Diese Maßnahme erfolgt im Einklang mit der OECD-Initiative zur globalen Mindestbesteuerung von Unternehmen. Trotz dieser Erhöhung bleibt Zypern im europäischen Vergleich wettbewerbsfähig und somit bei einem gut eingerichteten Firmenkonstrukt auf Zypern weiterhin ein Steuerparadies in Europa.
DDD bedeutete bisher: Wenn ein Unternehmen Gewinne nicht ausschüttet, sondern im Unternehmen lässt, musste man trotzdem irgendwann Steuern auf diese „fiktive Dividende“ zahlen – nach 5 Jahren.
Ab 2026 fällt diese Regel komplett weg.
Einfach erklärt: Du kannst Gewinne im Unternehmen lassen, ohne nach 5 Jahren automatisch Steuern zahlen zu müssen. Das schafft mehr Flexibilität bei der Kapitalplanung.
Wenn ein Unternehmen Verluste macht, kann es diese mit zukünftigen Gewinnen verrechnen – nennt sich „Verlustvortrag“.
Bisher: max. 5 Jahre.
Ab 2026: max. 10 Jahre.
Beispiel: Hast Du 2025 ein Minus von 20.000 € gemacht, kannst Du diesen Betrag bis 2035 mit künftigen Gewinnen verrechnen und so Steuern sparen.
Trotz Reform bleiben einige Vorteile für Unternehmen bestehen:
☑ Notional Interest Deduction (NID): Du kannst fiktive Zinsen auf eingebrachtes Eigenkapital steuerlich absetzen – ein Bonus für solide Eigenkapitalstruktur.
☑ IP-Box-Regelung: Erträge aus geistigem Eigentum (z. B. Software, Patente) werden mit einem niedrigeren Steuersatz besteuert.
☑ Tonnage-Tax-System: Reedereien zahlen nicht auf Gewinne, sondern pauschal je nach Tonnage – also Schiffsgröße.
Zypern überarbeitet die Einkommensteuer-Tabelle – gerechter und familienfreundlicher. Die neuen Steuersätze lauten:
Bis 20.500 €: steuerfrei
20.501 € – 30.000 €: 20 %
30.001 € – 40.000 €: 25 %
40.001 € – 80.000 €: 30 %
Über 80.000 €: 35 % (bisher ab 60.000 €)
Fazit: Wer wenig verdient, zahlt weniger. Wer viel verdient, zahlt mehr – klassisch progressiv. Da aber alle unsere Mitglieder von unseren ausgefuchsten Tipps und Tricks im Mitgliederportal profitieren, fällst Du bei Gründung einer Limited mit uns immer innerhalb des steuerfreien Bereichs. Mitglieder können daher diese Änderung getrost ignorieren.
Zypern will Familien und Immobilieneigentum stärker fördern. Diese neuen Abzugsmöglichkeiten kommen 2026:
1.000 € jährlich pro Kind unter 19 (Frauen) bzw. 21 (Männer)
1.000 € jährlich pro studierendem Kind unter 23 bzw. 24
1.500 € jährlich für Hypothekenzinsen auf die erste selbstgenutzte Immobilie
1.000 € jährlich für energetische Sanierungen (z. B. Wärmedämmung, Solar), für max. 5 Jahre
Bisher galt die Regel: Wer min. 60 Tage auf Zypern verbringt, keine andere Steuerpflicht hat und wirtschaftliche Bindung nachweisen kann, gilt als steuerlich ansässig („Non-Dom“) – und zahlt keine Steuern auf Dividenden, Zinsen oder Mieteinnahmen aus dem Ausland.
Ab 2026 fällt die 60-Tage-Regel weg!
Künftig zählt:
☑ Wo ist Dein Lebensmittelpunkt? (Wohnsitz, Mietverträge und Verbrauchsrechnungen -> s. Mitgliederportal)
☑ Hast Du wirtschaftliche Bindungen nach Zypern? (Tipps und Tricks verraten wir dir hier)
Heißt: Du musst nicht zwingend 60 Tage auf Zypern verbringen. Auch mit deutlich weniger physischer Präsenz kannst Du steuerlich ansässig sein – etwa durch eigene Firma, Investments, Wohnsitz etc.
Es wird jedoch eine jährliche Pauschalgebühr (5.000–10.000 €) für neue Non-Doms diskutiert. In unserer Facebookgruppe halten wir Dich gerne auf dem Laufenden!
Die sogenannte SDC betrifft passives Einkommen (Dividenden, Zinsen, Mieten) von in Zypern ansässigen Personen.
Ab 2026:
☑ Dividenden: nur noch 5 % (bisher 17 %)
☑ Mieteinnahmen: ganz von der SDC befreit
☑ Zinsen: voraussichtlich keine Änderung
☑Non-Doms: weiterhin komplett SDC-befreit
Kurz: Wer Non-Dom ist oder nur geringe Dividenden bekommt, profitiert deutlich.
Ja – mit Einschränkungen.
Zypern bleibt attraktiv, vor allem im Vergleich zu Deutschland oder Österreich. Denn gerade die geringen Abgaben auf Dividenden, die steuerfreien Beträge für Gehaltszahlungen sowie die geringere Steuerlast bietet viele Vorteile gegenüber eines Unternehmensstandortes in Deutschland - auch weiterhin!
Wer in Zypern lebt, arbeitet oder investiert, bekommt weiterhin:
☑ eine faire Steuerlast
☑ viele Abzugsmöglichkeiten
☑ ein stabiles Steuersystem
☑ und Rechtssicherheit durch EU-Mitgliedschaft
Wenn Du mehr erfahren über die Auswanderung nach Zypern, der Firmengründung auf Zypern oder generellen Fragen zu Zypern hast, kannst Du mit mir hier einen Call buchen: